'MOVEMENT STUDY #5' von Max Sudhues, zu Gast in den Räumen der Arztpraxis Ariadne Klinkenberg, in der Geygerstaße 3, in 12043 Berlin Neukölln. Ausstellungsdauer vom 25.05-22.06.2018
Die im Schaukasten und auf zwei Röntgenfilm-Displays in der Praxis ausgestellten Arbeiten sind Teil der Werkgruppe „Movement Study“, die der Künstler Max Sudhues (geb.1977, lebt und arbeitet in Berlin) seit circa sechs Monaten als großformatige, ortsbezogene Overheadprojektionen genauso realisiert wie als gerahmte Fotoabzüge oder kleinere Projektionen und Lichtarbeiten. Motivik wie Entstehungsprozess sind simpel und komplex gleichzeitig: Mit den Händen zerknüllte Frischhaltefolie wurde auf einem Scanner drapiert und hochauflösend gescannt, während der Deckel offen blieb. Jedes Staubkorn, das sich auf der Glasplatte niederlässt erscheint im Schwarz des Hintergrundes wie ein Stern. Die Formen der zerknüllten Frischhaltefolie werden durch den beim Scan tastenden Lichtbalken haptisch, die Lichtlinien betonen körper-/ding-ähnliche Strukturen. Die Bildwelten rufen Assoziationen von eingefangenen Bewegungen, sich windenden Körpern, Tieren, Inseln, Planeten, auch fast abstrakten Landschaften oder menschlichen Gesten hervor. Die Projektion/Durchleuchtung von Eingefrorenheit von
Bewegung und die Körperlichkeit der zerknitterten Folie interessieren Max Sudhues nicht nur als Projektionen für flüchtige Orte wie z.B. ein leeres Parkdeck (Hildesheim, Januar 2018), sondern in einer Weiterentwicklung auch für andere Räume, wie zum Beispiel denen einer Arztpraxis. Die erstmalige Verwendung von Farbe in der Arbeit für den Schaukasten (der hier zum Leuchtkasten wird), sowie die Anbringung der transluziden Folien anstelle von Röntgenbildern im Empfang und im Behandlungszimmer, sind als verbindendes Element zwischen Arbeitswelt und bildender Kunst zu verstehen.