derschaukasten zu Gast beim Festival NEW GREEK WAVE im Theater Bremen
Vom 03. – 06. Mai 2018 ist derschaukasten zu Gast beim Theaterfestival NEW GREEK WAVE am Theater Bremen. Während des Festivals steht derschaukasten im Foyer des Kleinen Hauses und zeigt eine neue Arbeit des griechischen Künstlers Sotiris Fokeas. Die Ausstellung ist eine Koproduktion von NEW GREEK WAVE und derschaukasten. Fokeas hinterfragt häufig sein eigenes Arbeitsfeld, die Produktionsbedingungen von Kunst sowie deren Rezeption. Dabei arbeitet er gleichsam mit einem cleveren Sinn für Humor.
Fokeas, der in Athen lebt und arbeitet, entwickelte seine Installation speziell für die Ausmaße und Charakteristika des mobilen Schaukastens. Der Künstler hat eine Plastik aus zerbrochenen, nicht mehr funktionstüchtigen Neonlichtern geschaffen, die zuvor als Werbeschriften oder Kunstwerke fungierten. Mit der Verwendung der kleinen Glasröhren verweist er nicht nur auf eigene von ihm selbst geschaffene Arbeiten aus eben solchen Neonröhren, welche auf Zeichnungen von ihm basieren. Er bezieht sich auch auf Neonlicht als eines der einflussreichsten künstlerischen Materialien des 20. Jahrhunderts, das immer wieder Trends erlebt, so auch in neueren Kunstproduktionen. Beim Betrachten des Werkes von Sotiris Fokeas ist man versucht, die Röhren wieder zusammenzusetzen, um zu verstehen, was sie einst dargestellt haben könnten. Eine Antwort wird man nicht finden, bis auf die Tatsache: „We used to shine” (Wir strahlten einst). Auf der Außenseite des Kastens montiert, erzählt der Satz von dem vorherigen Leben der Leuchten bevor sie ein neues bekamen und zu Kunst wurden.
Die Arbeit nimmt nicht nur Bezug auf die jüngere Kunstgeschichte, sondern auch auf das Neonlicht selbst als künstlerisches Medium. Heutzutage ist es regelrecht schwierig solche Neonlichter zu finden, da sich die LED-Technik in fast allen Bereichen durchgesetzt hat.
Der Titel We Used to Shine kann zudem als ironischer Kommentar auf die verbreitete Angewohnheit der Griechen sein, mit einer gewissen Nostalgie und nicht ohne Pathos auf die Kultur des antiken Griechenlands und der ‚guten alten Zeiten‘ der jüngeren Vergangenheit zu blicken. Damit steht er auch im direkten Bezug zum Titel des Festivals selbst, das aktuelle griechische Kulturproduktionen zeigt, die versuchen eine neue Sprache jenseits der Tradition zu finden.
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derschaukasten hosted by the festival NEW GREEK WAVE at Theater Bremen
From 3rd until 6th of May 2018 the festival NEW GREEK WAVE at Theater Bremen will host derschaukasten. During the festival derschaukasten placed in the entrance hall of Kleines Haus will present a new work by the greek artist Sotiris Fokeas. The exhibition is a coproduction of NEW GREEK WAVE and derschaukasten. Fokeas often questions his own professional field, the production conditions and reception of art. At the same time his works often show a smart sense of humour.
Fokeas who is based in Athens developed his installation specifically for the dimensions and characteristics of the mobile showcase. The artist created a sculpture made of broken neon lights that might have been used for commercial signs or art works. By using the small glass tubes he refers to both his own works made of such neon lights representing drawings by himself and neon light as one of the most influential artistic material in 20th century art which is having come backs once in a while since then and also in recent art productions. Looking at Fokeas’ installation the beholder may be tempted to put the pieces together trying to figure out what they meant before. But he/she will not find the answer except for the fact: “We used to shine“. Written on the showcase it tells about the former life of the lights before they were transformed into something new: art.
However, the work is not only a reflection of art history but it also refers to the history of electric light as a medium itself. Nowadays it is quite hard to find neon light bulbs at all because the LED technic has replaced it.
The title of the work We Used to Shine can also be seen as an ironic reference to Greek people’s nostalgic and sometimes pathetic habit when talking of the ancient Greek culture and also ‘the good old times’ of the recent past of the country. Thus it also relates to the the festival itself that shows contemporary greek cultural productions which try to develop a new language beyond tradition.
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